Ludwig Quidde, Biographie eines Pazifisten
Ludwig Quidde (* 23. März 1858 in Bremen; † 4. März 1941 in Genf), war ein deutscher Historiker, Publizist, Pazifist und linksliberaler Politiker in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Er war ein prominenter Kritiker von Kaiser Wilhelm II. und erhielt 1927 den Friedensnobelpreis für seine Leistungen als treibende Kraft und Organisator verschiedener internationaler Friedenskonferenzen.
Literaturangaben: HOLL, KARL: Ludwig Quidde (1858-1941). Eine Biographie. Droste Verlag. Düsseldorf 2007. 648 (?) S., 49 €. Droste Verlag : Holl, Karl - Ludwig Quidde (1858-1941) - Eine Biographie - Band 67,
472 (?) Seiten Leinen, gebunden mit Schutzumschlag
Ein fast vergessener Friedensnobelpreisträger
Seine Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Frieden hat Ludwig Quidde nicht vor dem Vergessenwerden bewahrt. Doch sein Wirken verdient Interesse. Im Leben des Großbürgersohns und Historikers spiegeln sich Glanz und Elend des deutschen Bürgertums zwischen Kaiserreich und „Drittem Reich“ wider. Er verband seine demokratischen mit pazifistischen Überzeugungen und war lange Zeit unbestrittener Führer der deutschen Friedensbewegung. Die NS-Herrschaft zwang Quidde zum Exil in die Schweiz nach Genf.
Karl Holls Sachbuch „Ludwig Quidde“ . Ein ambivalenter Friedensbote
FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Einen Friedensnobelpreisträger hat der Historiker Karl Holl in seinem Buch „Ludwig Quidde“ porträtiert, meldet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“).
Eine umfängliche Biografie sei Karl Holl gelungen. Das liege daran, dass er sich als „renommierter Historiker“ gut dafür eigne und zudem jahrelange Forschung betrieben habe. Die Darstellung sei sehr ausholend und beginne bereits bei Ludwig Quiddes Wurzeln in Bremen. Holl erzähle von Quiddes Funktion für den „deutschen und internationalen Pazifismus“. Aber auch dessen Privatleben werde durchleuchtet. Zum Beispiel wie der Friedensnobelpreisträger zwischen zwei Frauen gestanden oder die eigene Tochter jahrelang verleugnet habe. Holl beschreibe sehr ausführlich die „innerpazifistischen Auseinandersetzungen“ in Deutschland und auch die „,Exszesse egomanischen Schmierentheaters von Star-Pazifisten’“.
Es sei Holl gelungen, die „Ambivalenzen“ Ludwig Quiddes aufzuzeigen. Er habe seine Figur nicht auf ein Podest gestellt. Das zeichnet Holl in seiner Funktion als Historiker aus, lobt der Rezensent.(bet/ben)
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