1968
In der vereinigten Bundesrepublik scheint es nur eine Zählweise für dieses Datum zu geben.Es wird kaum über den Prager Frühling in 1968 nachgedacht, die Diskussionen in der DDR, die Stärkung der dissidenten Kultur bis zur Charta 77 erfährt kaum Erwähnung – aber der RAF-Mörderherbst 1977 erbrach sich letztes Jahr allenthalben und niveaulos über den Medienkonsumenten. Eine unerträgliche,negresque Veranstaltung muss das für Michael Buback gewesen sein.
Die höllischen Streitdebatten zwischen Havemann Senior und Junior in dieser 68iger-Zeit, die unter grosser Gefahr schnell übersetzen und mit Schreibmaschine abgetippten Texte der freiheitsliebenden Partisanen aus der CSSR, das brainwashing aus den Schreibstuben des ND und der JW. Die SED versuchte jegliche Soli mit den Aufständigen in der Tschechoslowakei zu unterbinden,das Getöse fand in der DDR meist in kleinen Zirkeln und in der Endstation-Bautzen statt.All diese Geschichten sind heute kaum eine Zeile wert.
In 2008 werden aber Dutschke nebst seiner Massenmörder-Ikonen,die Antisemiten aus der K1 und der allenthalben anzutreffende Antiamerikanismus des SDS abgefeiert.
Wenn eine Gesellschaft solche Habseligkeiten als Kulturgut verkaufen muss,dann ist das Glas schon längst halb leer.Und das liegt nicht nur an diesem rot-roten Senat,der sich in vorderster Front in Berlin für das Geschichtsinteresse der SED höchstmöglich vernuttet,wenn sein Finanzsenator nicht gerade eine peinliche Verhöhnungskampagne über Speisepläne von ALG-2 Beziehern fährt.
references:
68 buten un binnen
[…] der hegemonial gedeuteten Chiffre für die Modernisierung der BRD-Nachkriegsgesellschaft steht 1968 für weite Teile der DDR-Dissidenz als der synonyme Inbegriff für den Prager-Frühling 1968 und […]
Diskurs über 1968 Anno 2008 « Raumzeit
February 23, 2008 at 12:13 am