Diskurse der Verblödung
Die Demontage alter Gewissheiten und die Entwicklung neuer Standards gehört zum elementaren wissenschaftlichen Geschäft, man könnte diesen Aspekt auch schon selbst zum Fortschritt deklarieren.
Dem mehrheitlich konservativen Lehrkörper an den dt. Hochschulen konnte man mit dekonstruktivistischen und strukturalistischen Gedankenspielen in den 80er Jahren noch die Hölle heiss machen,ich gebe zu,das hat Spass gemacht – man war in der absoluten Minderheit und immerhin mit dem Nimbus von Robin Hood,Zorro und Galilei an langweiligen Orten mit noch langweiligeren Mitmenschen umhaucht. In den Sozialwissenschaften haben mich in dieser Zeit eher die Spieltheorie und kybernetische Modelle interessiert und mit Peter Janich war ich im Hader über die konstruktivistische Methode – zu der ich viel später wieder den Zugang fand.
Das ist alles eine ganze Weile her,der Dekonstruktivismus hat Einzug in den allgemein zu vermittelnden Methodenkanon westlicher Unis gefunden und wer sich die passionierten Protagonistinnen (i.d.R. gender-studies,Feminismu,NDL) dieser Denkgebäude anschaut,wird sich schulterzuckend oder angewidert abwenden: Wertlose, durchgeknallte Denksosse – wer deren willige Abnehmer kennt,ist schon genug bedient.
Damien hat das dekonstruktivistische Denken am Beispiel eines ausgewählten Islamismusdiskurses aus der Schwulenperspektive kritisiert und Gideon beklagt sich über die methodischen Verhättnisse an hiesigen sozialwissenschaftlichen Fachbereichen.
Es geht aber noch ein Schublade tiefer. Aus der Linkspartei dröhnt eine Kritik an der sog. “Neuen Weltordnung” (NWO, wieder so eine neue Wortschöpfung – nach Imperialismus,Empire und Neoliberalismus wird ein neuer Pappkamerad von der Linken aufgebaut), die aus den Hirnen der universitären dekonstruktivisischen Kritikerinnen direkt in den linkspopulistischen Textbestand übersetzt worden ist, es geht antiwestlich,antiemanzipatorisch und kulturrelativierend zur Sache: Frau Dahn spiegelt in 10 Punkten das internationale Weltbild einer abgehalfterten Linken, der Lindwurm und Thomas v.d. Osten Sacken haben sich die Thesen sogar genauer angeschaut.
[…] a comment » Die Woche fängt ja gut an.Eigentlich wollte ich mich über die Blödheiten des Dekonstruktivismus auslassen,aber die Frau Ypsilanti hat mir heute die Sache verhagelt: Vier von zweiundvierzig […]
Theatralischer Dolchstoss in letzter Minute gegen Rot-Rot in Hessen « Raumzeit
November 3, 2008 at 8:45 pm