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Iran Soli am Sonntag in Berlin

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Iran Support 124

Stand With Iran, klick for more information.

Die Veranstalter “WHERE IS MY VOTE???” der letzten drei Demos in Berlin laden auch an diesem  Sonntag  (Fotos) wieder zur Demonstration ein:

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben es zu unserer Aufgabe gemacht, die Oppositionsbewegung im Iran bei Ihrem friedlichen Widerstand und ihre demokratischen Ziele zu unterstützen, darum möchten wir Sie einladen:

am Sonntag, den ;28.06.09 um 18:30 Uhr findet eine stille Kundgebung statt, zu der wir Sie herzlich einladen möchten.

Die Veranstaltung findet vor dem Berliner Dom/ Museumsinsel, in der Karl-Liebknecht Straße statt und ist polizeilich angemeldet.

Wir wollen die Solidarität mit den Menschen im Iran zum Ausdruck bringen und die deutsche- bzw. europäische Öffentlichkeit auf die aktuelle Problematik im Iran aufmerksam machen. Es stellt sich die Frage welche Möglichkeiten außer der Solidaritätsbekundung uns und ins besondere der deutschen Politik zur Verfügung stehen.

Wir haben bereits am 16.06.09 und 21.06.09 Großdemonstrationen in Berlin veranstaltet, bei der die Solidarität und Zusammenhalt der Iraner deutlich wurde. Die mediale Präsenz dieser Veranstaltungen hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für den Kampf für Demokratie im Iran zu stärken. Nach den sehr wohlgewählten Worten von Frau Claudia Roth, die bei unserer letzten Veranstaltung zum Thema gesprochen hat, wird Herr Jürgen Trittins sich bei dieser nächsten Kundgebung zum Thema mit einer Rede äußern.

Wir würden uns geehrt fühlen, Sie zu den Gästen der Verantaltung am 28.06.09 zählen zu dürfen und somit den Erfolg der vergangenen von uns organisierten Veranstaltungen erneut zu erzielen.

Wir bitten Sie herzlich darum, uns durch Ihre Präsens bei unserer Veranstaltung zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüssen

Kommitte zur Unterstützung Iranischer Protestbewegung

Weitere Termine in D-Land gibt es hier. Zu den vergangenen Aktionen in Berlin:  Hier und  mein erstes Zwischenfazit ist hier abgelegt.

references:
Was, wenn im Iran die Demokratie siegt?

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June 28, 2009 at 12:41 am

Posted in Berlin, la rue

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Iran Demo Berlin am 21.06.09

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Ich habe mich dann am gestrigen heiligen Sonntag doch noch zur Kantstrasse aufgemacht – am S-Bahnhof Charlottenburg musste ich z.B. die antiimperialistischen Phantasien der Ulla Jelpke von der SED verpassen. Zwischen “Theater des Westens” und S-Bahnbrücke empfing mich ein entschlossener Aufzug mit “Hoch die internationale Solidarität”, der Parolensound war schon auf dem S-Banhnsteig Bahnhof-Zoo hörbar. Zwei Kids fragten mich dort auch nach den Urhebern der Parolen, “die iranische Opposition demonstriert heute wieder in Berlin”, darauf bedankten sich die Kids für die Info  und verschwanden in der gerade angekommenen S-Bahn in Richtung Potsdam.

berlin 21-06-2009

More pics: Hier , bei Nic und Thomas

Die Demo war grösser als am letzten Dienstag und die 2500+ Teilnehmer trauten sich auch radikalere Forderungen als “where is our vote?” über Schilder, Parolen und Transparente der Öffentlichkeit zu bekunden. Es wurde von vielen Demonstranten noch auf Mousavi und die Wahlannulierung gesetzt, jüngere Iraner forderten aber auch die Trennung von Staat + Religion und ein Ende des Mullahregimes im Iran. Der Aufzug wurde positiv durch die Anwohner und Passanten auf- und angenommen.

Claudia Roth, die Empathiebeauftragte der Grünen, wiess bei der Abschlusskundgebung am Breitscheidplatz  auf die Wut, Trauer und Empörung der Iraner über den Umgang des Regimes mit seiner Bevölkerung hin. Sie nutzte die Demo auch, um die Trennung der Bevölkerung von ihrer Regierung in der Wahrnehmung der Weltöffentlichkeit hervorzuheben. MEP Buetilhofer hat die Forderungen seiner Parteikollegin auch getwittert.

Die Demoveranstalter brachten es wieder fertig, die crowd über vier Stunden mit Statements, Parolen und Musikeinlagen bei Laune zu halten. Bis auf die Lautibeiträge einheimischer Gäste gelang das ohne nervige parteipolitische Einfärbungen. Denn es ging um die Unterstützung der im Iran so arg gebeutelten Freiheitskämpfer, persönliche Meinungsunterschiede traten dafür auf der berliner Strasse erst einmal zurück. Der Kampf geht also weiter.

references:
Free Tibet? Better: Free Iran!
Iran,weisser Fleck der Berichtterstattung?
Der Putsch: Khameneis verspätete Rache? Von Behrouz Khosrozadeh 16.06.2009
Neda Net
Die Revolution der Blogger
Iran – Revolte in den Medien
Die deutsche Rechte: Mit Carl Schmitt für Allah und Ahmadinedschad, dazu auch
Tempora mutantur

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June 22, 2009 at 3:34 am

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Iran 2009,ein Trauerspiel seit 30 Jahren

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In diesem Jahr feiert die Diktatur der Mullahs 30 Jahre schiitische Revolution in Persien. Es ist auch kein Zufall,dass gerade in dieser Zeit ein Politiker die Geschäfte des Iran führt,der in den siebziger- und achtziger Jahren für die groben Arbeiten des damals noch neuen Mullahregimes unter Führung Ayatollah Khomeinis zuständig war. Achmadinedjad war für die Beseitigung störender Oppositioneller (das sind so ziemlich Alle,die der Shiah nicht umstandslos folgen wollen)  zuständig, auch vor Mord hat dieser Mann nie zurück geschreckt.

Iran Elections Riot Police

Nun soll dieser Mann mit 2/3 der iranischen Wählerstimmen zum zweiten Mal bestätigt worden sein. Von Wahlbetrug wird öfters gesprochen – das Regime soll vielen Wählern die Wahl z.B.  durch fehlende Stimmzittel in den Wahllokalen verunmöglicht haben. In Iran tobt auf den Strassen aktuell eine Welle des Protests gegen das Wahlergebnis, regimetragende Sicherheitskräfte versuchen den Unmut der betrogenen Wähler im Keim zu ersticken. Es wird geprügelt,verhaftet und mittlerweile auch scharf geschossen. Aktuell twittert auf mideastyouth und bei Shahrzad eine illustre Gemeinde über die unübersichtliche Lage in den grossen Städten.

Ich habe noch nie einen Hehl daraus gemacht,das Mullahregime muss weg – es ist schlimmer als das Schahregime je war. Leider rührt weder die Bundesregierung noch die EU einen Finger für die iranische Opposition, sie steht alleine im Regen – und damit ist nicht nur der unterlegene Wahlkonkurrent von A. gemeint. Obama schleimt sich bei der aktuellen Machtelite des Mullahstaates (und der arabischen Welt) ein, so dass mir nur noch übel wird. Er gleicht sich der Politik von EU und BRD an – kritischer Dialog oder Appeasementpolitik sind die Begriffe dafür.

free-iran

Im Iran herrscht keine Demokratie,die Mullahs mit ihrer antiwestlichen, antisemitischen und antiisraelischen Ideologie eleminieren schon im Vorfeld jeder Wahl die  Opposition. Wer dann noch antreten darf,stellt kaum noch eine Gefahr für das Regime dar,er ist Teil des Regimes und es wird nur noch über Farben von Schleierstoffen,Erhängung statt Steinigung,  o.ä. gestritten. Unterstützt die iranische Opposition,wo immer ihr sie trefft. Macht Druck auf hiesige politische- und wirtschaftliche Entscheider. Bei der SED, (Ein-Mann-Sekte) Steinmeier, der roten Heidi oder den Grünen Trittin und Müller  braucht ihr garnicht anfangen,die stützen das Mullahregime.

references:
Hardliner und hardliner
Szenarien bei Zettel
VCC@netvibes
Unruhen im Iran
Wunschland Iran
wahlen im iran

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June 14, 2009 at 8:43 am

Der Heilige Geist greift an

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Der Mai meint es 2009 gut mit der arbeitenden Bevölkerung und einige freie Tage werden durch das Christentum erst möglich. An Pfingsten wird ja bekanntlich der Aussendung des Heiligen Geistes auf das Erdenrund durch Jesus und seinen Vater – gemeinhin Gott benannt –  gedacht. Die Trinität (Gott, Jesus, Heiliger Geist) ist integraler Bestandteil des christlichen Glaubensbekenntnis und wer das nicht anerkennt, gilt gemeinhin als Ketzer, Atheist oder Heide. Da die Beiden nach der Himmelfahrt des Sohnes für die Menschen nicht mehr direkt erreichbar sind,stellt der Heilige Geist eine Art Mediationsinstanz dar. Leider kann man heute nicht mehr ohne weiteres erkennen,wer nun gerade im Besitz dieser Instanz ist- in der Urkirche waren das die Apostel. Aber in Glaubensfragen geht es nicht immer rational oder empirisch zu, wichtig scheint das Vetrauen der Gläubigen in die Fähigkeiten ihrer Vordenker und -sprecher. Religionsfreiheit eben.

… Linksradikale treffen sich an Pfingsten seit Jahrzehnten gerne in Camps und planen die Weltrevolution – meist am Arsch der Welt,damit die einmal zur Agitation gewonnenen Frischlinge nicht in die Vergnügungen irgendeiner Metropole abwandern und dem Verein XY unwiderbringlich verloren gehen; die alten Hasen sind ohnehin meist hedonismusfreie Subjekte. Vergessen sollte man auch nicht die diversen Musikfestivals um Pfingsten herum.  Elektronik-, Metal-, Rock-, Gothic-,Punk- und Hardcorefans können ihre Lieblingsmusikgruppen meist im freien open-air abfeiern, auch hier steht der Wandervogel oft Pate: Es wird auf Kuhweiden gezeltet, ein zeitweiser, minimalistischer Lebensstil lässt zivilisierte Menschen die Segungen der Postmoderne wieder schätzen lernen – zum Glück sind die Insekten in unseren Breiten um diese Zeit noch nicht so angriffslustig. Regnet es länger,wird das Festival zum Matschevent,bei unter 20°C werden die Krankenkassen erheblich in Anspruch genommen – ein Stossgebet an Petrus möge die Musikbessenen dieses Jahr davor bewahren. Alkohol, Drogen und ein Sammelsurium an Erwartungen halten so manche Überraschung bereit,von denen man noch seinen Enkelkindern berichten kann – wenn die nicht sowieso schon mit dabei sind.

… In Berlin ist an diesem Wochenende viel los, im Bundeskanzleramt wird auf höchster Ebene über die Verscherbelung von OPEL an die Russen verhandelt – FIAT und der chinesische Interessent sind ja bereits ausgestiegen, MAGNA ist noch übrig. Ob der sich den Autobauer vor oder nach der Inso unter den Nagel reissen wird, ist nur noch eine astrologische Frage. Dass die amerikanischen Unterhändler nicht vor Begeisterung jeden Unsinn mit abnicken, sollte da nur verständlich sein. Die Autokäufer in Russland können sich schon freuen, denn nach Jahrzehnten LADA gibt es demnächst  mehr moderne Autos aus dem Kartoffelnasenland auf russischen Pisten.

… Die Kunde von 20 Jahren Mauerfall wird auf die idiotischste aller denkbaren Möglichkeiten von der darstellenden Kunst unter die Berliner gebracht. Auf S-Bahnhöfen, in Parkanlagen, auf Strassen und Plätzen werden über 20 Tausend Buchtitel, die unter das Wendethema subsummierbar sind, in die Ohren von in der Regel völlig unschuldiger Passanten gebrüllt, gesungen, gespielt und sogar getanzt. Den ganzen Unsinn kann man dann im Garten der StaSi-Humboldt-Uni auf Grossleinwand begaffen. Ich glaube langsam doch: Ich will die Mauer wieder haben, bitte 10 Meter hoch.

… Die Völkerschauen in der Zeitenwende von 19.  zum 20. Jahrhundert erleben in der Hauptstadt seit einigen Jahren ihr postmodernes Comeback. In unserer Zeit werden Neger, Latinos und Asiaten aber nicht in zooartigen Gattern ausgestellt, wie ehedem. Hier in der Frontstadt heisst die ganze Veranstaltung, “Karneval der Kulturen”, sie dauert vier Tage und es wird von Veranstalterseite eher über das schleppende Fundraising lamentiert – Staatsknete gibt es nämlich keine. Ab heute geht dieser ganze Zirkus am Kreuzberger Blücherplatz mit einem Fest los, am Sonntag zieht dann eine kostümierte Multikulti-Karawane vom Hermannplatz zur Yorckstrasse. Die Besucherzahlen der über den Mülldiskurs weg-gemobbten LOVEPARADE werden wohl nicht erreicht. Ich bin jedenfalls vor massenhaft praktiziertem Kulturrelativismus hier in Mitte noch in Sicherheit.

… Mein HERTIE macht demnächst dicht. Der letzte übrig gebliebene Konsumtempel auf der Turmstrasse wird mit der Insolvenz der Kaufhauskette verchwinden – es sollen ja böse Heuschrecken verantwortlich sein, denen man die Immobilien vor einiger Zeit zur Bilanzaufbesserung für gutes Geld verkauft hatte, deren Renditeerwartung war den verantwortlichen Warenhausmanagern also bekannt. Ob die Misere nun die sehr späte Rache für die Arisierung des Hertie-Kaufhauses in der Nazizeit gewesen ist? Angie, Steinmeier,Steinbrück und Guttemnberg müssen jedenfalls für Hertie nicht auch noch  ihre Spendierhosen in Wahlkampfzeiten herausholen. Naja,Karstadt wird wohl folgen, Kaufhof und Woolworth sind schon weg und HORTEN (ebenfalls ein arisierter Betrieb) war ja schon vor Jahrzehnten auf er Abschussliste ganz oben. Die Ära der Shopping-Malls ist nun endgültig angebrochen. Ob ich dort auch wieder meine Falk-Strümpfe aus dem Sauerland bekomme?

… Heute folgte ich einem komplizierten Gespräch. Ein 68er-Typ gebärdet sich gegenüber seiner erheblich jüngeren Sozialpartnerin als Chauvi. Man könnte fast meinen, der Fehlgeleitete gehe davon aus, die emanzipatorischen Segnungen der 68er seien nur für das männliche Geschlecht erkämpft worden. Nach einigem Hin und Her der drei K’s (Küche,Kinder,Kirche) lachen wir den weisshaarigen Zausel alle nur noch kräftig aus – der Titel “Nix-Checker” geht heute verdient an ihn. Nein, nicht nur die Gesellschaft ist daran Schuld, denn Doofheit will auch langjährig bewusst erworben und gepflegt worden sein.

Frohe Pfingsten 😉

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May 29, 2009 at 8:47 pm

Selbstverliebte VIPs:Danken ohne zu Danken

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Ich sage es frei heraus: Ungeteilte,wohlfeile Freude über 60 Jahre GG kommen bei mir nicht gerade hoch. Eher Übelkeit,wenn ich die selbstverliebte Art und Weise heutiger Würdenträger miterleben muss.

Gestern am Vormittag gab es einen ökumenischen Dankesgottesdienst im Berliner Dom – Protestanten, Katholiken und Orthodoxe Christen bedankten sich beim Herren in der Höhe für 60 Jahre geschenkte Demokratie in der Bundesrepublik – sie wurde von den Alliierten bei hohem Blutzoll ermöglicht, bedankt wird sich aber beim Herren. Das Dritte Reich wurde mit einem Halbsatz von Bischof Huber als dunkle Zeit erwähnt, der Katholik war nicht einmal dazu in der Lage – ungeteilte Freude eben, als ob die Amtskirchen nichts mit dem NS zu tun gehabt hätten Da konnte mir auch die herzergreifende Musik in der preussischen Ketzerkathedrale – es wurden einige Stücke  von Felix Mendelssohn-Bartholdy vortrefflich intoniert –  das Kotzen nicht ersparen.

Die Politiker hatten im Dom nicht das Wort, dafür gaben sie als ausgesuchte Gemeindeglieder salbungsvolle Sätze im Rahmen der ökumenischen Lithurgie von sich. Man dankt eben dem Herren, die Aufarbeitung der dunklen Zeit ist ja ehedem herum gebracht. Offensichtlich sind die Amtskirchen nicht mehr in der Lage, einen Bläserchor zu organisieren, hier hat das Stabschor der Bundeswehr ausgeholfen – musikalisch durchaus kompetent, über die Symbolkraft dieser Musiziererei muss ich aber noch nachdenken.

Der Staatsakt danach war dann in die Hände des amtierenden Bundespräsidenten Horst Köhler gelegt, zu dem ich nicht geladen war. Am Gendarmenmarkt war wenig Volk, die Freude über 60 Jahre GG ist nicht gerade in eine Massenbewegung ausgeartet. Bei Spiel und Masquerade auf dem Platz konnte der gemeine Bürger den Staatsakt über Videoleinwand an der Staatsoper am Gendarmenmarkt mit verfolgen, im TV-Sessel zu Hause ist es aber auch bequem.

Am heutigen Samstag wird ein Bürgerfest mit Infoständen vom 17. Juni bis zum Brandenburger Tor ausgerichtet. Am Brandenburger Tor sind zwei Bühnen aufgebaut, auf denen von Udo Jürgens (der hoffentlich seinen Antiimperialismus zu Hause lässt)  bis Daniel Barenboim ein vielfältiges kulturelles Programm dargeboten wird. Ich werde zu Andre Hermelins Swingdarbietung kommen, er hat letztes Jahr auch zur 60. Jahresfeier des Staates Israel in Berlin-Mitte auf das Beste mit seinem Orchester aufgespielt, ich hoffe auf ein originelles Set.  Die Berliner Swinglegende Coco Schumann als Gastgitarrist wäre z.B. eine nette Überraschung..

Die Linksradikalen aus der Neuen Linken wollen heute auch mitfeiern, sie haben aber etwas anderes als die Nation im Kopf. Ihr Aufmarsch wird ab 17.00 Uhr vom Rosa Luxemburg Platz zum Mauerpark führen. Ob auf dieser Wegstrecke aus einem Dagegensein eine Alternative erwächst, die dem gesellschaftlichen Mainstream alle Chancen rauben wird, bleibt abzuwarten. Den 68ern wurde ja erst kürzlich die Gallionsfigur Benno Ohnesorg weggenommen, sein Mörder war ein Agent der SED-Diktatur. Nicht die Schergen des Kapitalismus haben den 2. Juni begründet, sondern ein Westberliner Polizist mit SED-Parteibuch und IM-Vertrag . Aber man weiss ja nie, ob in den MfS-Akten die Wahrheit abgelegt worden ist, Stalinisten sind immer Meister der Lüge.

Ich danke den Amerikanern für die Westanbindung des Nachkriegsdeutschlands, die Väter des GG  haben für meine Begriffe mit dem christlichen Impetus kein sinnvolles Gegengewicht zum vorangegangenen NS implementiert und die Trennung von Staat und Religion ist bis heute immer noch nicht vollzogen. Die Aufarbeitung der NS-Diktatur war schäbig, an der Aufarbeitung der DDR-Diktatur wird das ebenfalls deutlich. Eine betrübliche deutsche Eigenschaft.

Eine säkulare, liberale Gesellschaft wäre mein Favorit. Ich kann noch etwas warten.

references:
Bundespräsident Köhlers Rede
Im Fuchsbau geht es optimistischer zu

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May 23, 2009 at 8:09 am

Wolfsrudel im ZDF

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Nun ist der neueste Coup im  Erinnerungsdiskurs auch wieder bei Kreti und Pleti angekommen. Im ZDF kommt heute nach dem Bergdoktor der erste Teil des Dreiteilers “Die Wölfe”.  Eine Telenovela, historisch angesiedelt zwischen dem Ableben von Blondie und dem  Mauerfall. Von der Trümmerjugend zum vereinigten Vaterland in 1990.

references:
Karin war vom 1. Teil schon begeistert

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January 29, 2009 at 9:07 pm

Aufgeschnappt

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  1. Der Psychoanalytiker Martin Altmeyer wendet sich vehement gegen Antisemitismus von links. Krach in der LiNKEn um Existenzrecht Israels. Gaza-Berichterstattung II. “Obamania” aus den PR-Abteilungen der iranischen Führerbunker. Von Anaximander

  2. Zensur in Absurdistan: Die Schliessung eines Anorexia-Blogs – Glasperlenspiel der Meinungsfreiheit

  3. Neben der ganzen Hoffnungslosigkeit – Antisemitismus ist kein exklusives Vorrecht der Linken und Rechten – gibt es einige Lichtpunkte, dissi berichtet.

  4. Bon mot des Tages: sixtus “Der Geldautomat einer Bad Bank müsste konsquenterweise Geldscheine einsaugen, oder?

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January 24, 2009 at 1:24 am

Zitat des Tages

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(…) Ich möchte nicht vulgär werden, aber mir fällt dazu nur eine Redewendung ein, die in den USA öfter gebraucht wird. Es geht um eine tiefe Gemeinsamkeit zwischen Arschlöchern und Meinungen. Jeder hat welche … By  Paul Auster

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January 22, 2009 at 5:25 pm

Berliner Al Quds Tag

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Ayatollah Chomeinis “Jerusalem-Tag” wurde heute in Berlin von mehreren Hundert Islamisten begangen.

Foto by Goy's World

Aufgerufen hat ein Bündnis der islamischen Gemeinden der Schiiten in Deutschland. Vom Adenauerplatz zum Wittenbergplatz marschierte ein hauptsächlich männlich durchwirkter Aufzug über Kurfürstendamm und Tauentzienstrasse. Der Aufzug ging vorbei an einer pro Israel Gegenkundgebung am Breitscheidtplatz / Gedächtniskirche, die demnächst  frühzeitiger mehr Mobilisierungsarbeit investieren sollte. Der perfide Versuch der Demonstranten, den Antizionismus vom Antisemitismus zu trennen und dafür auch noch ein Bündnis der christlichen, jüdischen und islamischen Religionsgemeinschaften einzufordern, ist in Berlin an die Stelle grenzüberschreitender Hetzparolen getreten – was da aber ausser “Allah ist mächtig” noch so gerufen wurde, konnte ich nicht genau verstehen.

Foto by Goy's World

Wie bei islamistischen Organisationen üblich, liefen am Ende der Demo die Frauen und kleine Kinder in einem eigenen Block mit. Das Al Quds Bündnis in Berlin hat in den letzten Jahren einige Spielregeln des Versammlungsgesetzes gelernt, denn es wurden auf Transparenten oder Schildern keine kriminellen Parolen oder Terrororganisationen beworben – die grossformatigen Fotos von Chomeini, Chatami, Nasrallah und eine Palästinensertuchdichte wie bei einer Demo der Hamas in Gaza  machten aber deutlich, wessen Geistes Kind diese Al Quds Demonstranten sind.

Eine seltsame iranische Interpretation des Wortes Frieden scheint den Demo-Organisatoren ebenfalls eigen zu sein. Jassir Arafat scheint beim Berliner Al Quds Bündnis völlig out zu sein, kein einziges Konterfei wurde auf der Demo mitgegeführt, was aber nicht wirklich wunderlich ist, da die Demo ohnehin von den Mullahs aus Teheran gesteuert ist, die haben nämlich ihre eigenen Terrorläden Hamas und Hizbollah.

Daniel hat die zentralen Parolen des unheimlichen Aufzugs in einem kurzen Video zusammengefasst und auch der Organisatorin der Gegenkundgebung seine kritische Aufmerksamkeit geschenkt.

Es ist schon sonderbar, was für Freaks so alle unter dem Schirm der Meinungsfreiheit – Jahr aus,Jahr ein –  durch Berlin latschen. Warum die Islamisten seit Jahren immer wieder durch Charlottenburg laufen, ist mir auch ein Rätsel.

references:

  1. Nachtrag von Taylorbob:Der Lügenbär
  2. “Friedensplan” der Berliner Quds-AG: Part I , II
  3. Al-Quds Tag: Nachlese
  4. Al-Quds-Tag mit Kind und Kegel
  5. “Gemeinsam gegen Zionismus und Antisemitismus”
  6. La demostración del «Al-Quds-Tag» en Berlin y la taquía
  7. Der Ayatollah meint es nicht so. Er will nur feiern.
  8. Judenhassertag ist nächste woche
  9. Iran und der europäische Westen

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September 27, 2008 at 10:33 pm

Iran und der europäische Westen

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Ich weiss, dieser Wahnsinn mit den Mullahs wird schon fast langweilig:

  1. Ende September begeht die weltweite Fangemeinde des iranischen Mullahregimes seit 1979 den Jerusalemtag – in iranfreundlichen Kreisen auch ganz autochthon  als Al-Quds-Tag bekannt. Hauptforderung der Chomeinifreunde ist die Befreiung Jerusalems/des Nahen Osten von Juden und Christen. Auch Berlin bleibt von diesem “Feiertag” nicht verschont, am 27. September marschiert die antisemitische Internationale wieder durch Berlin-Charlottenburg. Das bleibt natürlich nicht ohne Widerspruch, eine Gegenkundgebung ist auf dem Breitscheidtplatz anberaumt.  Ein Bündnis mit  – man höre und staune – der Abgeordneten Evrim Baba von DIE LINKE im Abgeordnetenhaus Berlins.:In dieser Partei scheint es einige Menchen zu geben,die doch noch alle Tassen im Schrank haben.  Aber keine Angst, zu einem massenhaften Ausstand wie in Köln letztes Wochenende wird es in Berlin nicht kommen, der hiesige Antifaschismus hat enge Grenzen. Hier wie im Rest der Republik gedenkt man lieber der schon getöteten 6 Millionen Juden, der nächste Holocaust an Israelis wird dann sicherlich auch irgendwie von den Aufarbeitungsweltmeistern national bearbeitet. Bis dahin kriecht man den Mullahs gerne ganz tief in deren Rektum, wie es der Rest der EU halt auch gerne tut, das gehört zur doppelbödigen Staatsräson wohl dazu: Man ist verantwortlich solidarisch mit Israel und pflegt den kritischen Dialog mit seinen zukünftigen Vernichtern in Teheran. Gaaanz toll!
    27. September 2008 ab 13.00 Uhr auf dem Berliner Breitscheidplatz – AUFRUF

    Am gleichen Tag findet in Greiz eine Nazikundgebung statt. Unter dem Motto “
    Mehr Förderung für unsere Deutschen Kinder“ wird eine Mahnwache der NPD gegenüber der Greizer Asylbewerber -unterkunft  am Fußgängertunnel abgehalten.  Ein Schelm,der etwas böses dabei denkt. Die AFA-Greiz ruft zu Gegenaktivitäten auf.
  2. Bei seiner Rede an der New Yorker Columbia Uni hat der iranische Ministerpräsident kürzlich das Vorhandensein von Homosexuellen im Iran kategorisch abgestritten – und die dekonstruktivistische Gender- und Cultural Studies-Fraktion pflichtet ihm schon seit Jahren in dieser Leugnung bei,weil Homosexualität angeblich ein rein westlicher Export in den angeblich homofreien Rest der Welt darstellt. Ein Quäntchen Wahrheit steckt schon in Achmadinedschads Behauptung: Homos, die sich im Iran als solche outen oder geoutet werden, leben tatsächlich nicht lange, denn sie müssen mit der Todesstrafe am Galgen rechnen. Da muten die Emanzipationsforderungen der westlichen Homos schon fast luxuriös an. Nun hat sich Farhang –  ein homosexueller Blogger aus dem vorgeblich homofreien Teheran gemeldet. Er beschreibt die aktuelle Lage in der islamischen Republik: “We don’t exist!” – An Interview with Farhang, Gay Blogger and Activist from Tehran. (LINKTIPP)
    Warum erinnern mich diese Darstellungen nur immer an die 50/60ger Jahre im piefigen Westen des vorigen Jahrhunderts – kurz nach Rosa Winkel,Totschuften und Gaskammer?  Bis auf Auspeitschen und Hängen von Staatswegen –  in Familien war man damals auch im Westen  nicht so zimperlich mit den abtrünnig orientierten Familienteilen – waren das damals ähnliche gesellschaftliche Wellen der Ignoranz und Feindseligkeit.
    Den ganzen aktuellen Rest könnt ihr dann bei den Kollegen von GayWest nachlesen. Sie haben immer wieder Einwände gegen allzu optimistische Abwiegler, die den Westen – bei zugegegeben Fortschritten –  heute schon als von Homophobie und Diskriminierung freien Raum mit Absolution belegen wollen.
    Darauf ein beherztes “Stößchen” 😉

references:
1973:Als Chomeini den heiligen Krieg gegen Israel ausrief
Matthias Küntzel: Adolf Ahmadinejad vor den UN
Denounce Iran UN Speech
Neue Übersetzungsprobleme ?
Achmadinedschad vor der UNO-Vollversammlung

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September 25, 2008 at 12:08 am

street art tel-aviv 2008

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Daniel ist zur Feier in Israel unterwegs. Mit der Kamera fängt er Motive der Strassenkunst in Tel-Aviv ein und stellt sie auf seinem Blog zur Ansicht. Mein Lieblingsstencil – Golda und Theodor in Feierlaune. Mehr gibt es hier, hier,hier und hier anzuschauen. Senor Daffy hat ebenfalls street-art in Tel Aviv mit der Kamera eingefangen und auf sein Blog gestellt,bitte sehr.

Komisch,die Bewährungshelfer Israels jammern lieber über die Naqba und in Frankfurt am Main wiederholt sich ein radikal linksdeutsches Trauma,berichten nada, verlierer und waity ist ideologiegeschichtlich der “Marburger Schule” von Prof. W. Abendroth auf der Spur. In der parlamentarisch bereits arrivierten Linken brodelt jedoch Gysis israel-Rede weiter,BAK-Shalom zitiert aus der taz vom 13.05.2008: Israel spaltet die Linke – Artikel in der tageszeitung. Die 60 proisraelischen GenossInnen haben keinen einfachen Stand in ihrer Partei,die MdB-Abgeordneten Pau, Gysy und Kipping treten nun offensiv gegen den Antizionismus und Antiimperialismus in das eigene Partei(Minen-)feld. Es bleibt also spannend,wohin diese Debatte genau führen wird,ich bin ja für eine simpel zugespitzte Katharsis: Hizbolllah oder Israel? Keine verlogene Äquidistanz mehr,die eh’ nie stimmte. Die Antiimps in dieser Partei arbeiten schon seit Jahren an ihrem Bündnis mit Hamas,Hizbollah und anderen Djihadisten.

references:
Sag mir, was du rauchst

Written by admin

May 14, 2008 at 2:56 am

An Pfingsten …

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kam bekanntlich der Heilige Geist auf die Jünger Jesu herab. Nachdem vergangenes Wochenende die Piet-Kong-Fraktion des Protestantismus ihre mühselige PR-Arbeit in Bremen abgeleistet hat,sind nunmehr die vornehmlich jungen Protestanten,die sich unter dem Banner der Amtskirche versammeln möchten, zum EVA in Dresden zusammen gekommen.

EVA Teaser

Das diesjährige Motto in Dresden ist eine Frage aus dem 1. Buch Mose 4,9 :“Soll ich meines Bruders Hüter sein?” Hier gibt es sicherlich allerhand Meditationsspielraum,trotz meiner eher missmutigen Einschätzung gehe ich nicht von einem Auftrag zur GesinnungsStasi aus. Es geht bestimmt um Achtsamkeit, Rücksichtnahme und Aufbau am Glaubensbruder oder der Glaubensschwester.

Während ich noch überlegte,ob ich mich zur Faht ins Büro einem erhöhten Hautkrebsisiko aussetzen kann – also Fahrrad fahre oder doch besser die BVG nehme, trällerten im ARD Vormittagsprogramm junge Frauen vom EVA besinnliche Weisen ins Mirkofon. Beim nächsten Hinschauen waren die zahlreichen Zuschauer vor der Bühne auch schon in armeschwingenden Aktionismus eingegliedert. Und das alles vor historisch wieder aufgebauter Domkulisse.

Wie notwendig eine breitere Implementierung der christlichen Sozialethik in der Ostzone ist,kann jeder Besucher zwischen Pirna, Werder bis Usedom im offenen Feld studieren. Ein in sich selbst versunkener Christ ist mir allemal lieber als ein Nazi oder fremdenfeindlicher (Ex-) Sozialist. Und nach dem Christentum kommt ja bekanntlich die Aufklärung.

Zettel widmet sich viel sachlicher und in einer allgemeineren,kulturkritischen Weise den vom Vergessen bedrohten Pfingstmythen: Was feiern wir eigentlich an Pfingsten? Nebst zwei Lesetips. Eine umfassende, sehr lesenwerte Darstellung.

Krisen-Sprech

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Durch den semantischen Dschungel geführt von classless kulla.

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March 20, 2008 at 12:19 am

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