Personalkarussell in Israel + Historiker Moritz
In der Kadima-Partei tut sich etwas. Nachdem Ehud Olmert endlich seinen Hut nehmen wird,ist der Kampf um den Spitzenjob in der Partei ausgebrochen. Zippi Livni, die gegenwärtige Aussenminsterin Israels, hat knapp den Parteivorsitz errungen – die Kadima-Parteibasis hat so abgestimmt. Ihr Parteikonkurrent Schaul Mofas möchte das Abstimmungsergebnis so noch nicht stehen lassen – ihn trennen etwas über 400 Stimmen vom Parteivorsitz. Wenn das formale Geplänkel bei der Kadima beendet sein wird, kommt die eigentlich schwierige Aufgabe auf die Partei zu, das ist die Regierungsbildung mit den anderen Knessetparteien. Nach Golda Meir könnte wieder eine Frau an der Spitze Israels stehen, die Zeiten für Israel waren in Goldas Ära schwieirg und sie bleiben es auch heute.
Während in Israel grosse Politik gemacht wird, kommt die BRD wieder historisch ganz zu sich selbst. Eichingers RAF-Film hatte gestern in Berlin Premiere. Der Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu (Andreas Baader) hat nichts besseres zu tun, als der RAF die richtigen Ideale zu attestieren, aber die Mittel (Gewalt) seien halt falsch gewählt worden. Bei so unreflektierter RAF-Reprise für die wieder vereinigten Massen bleibt doch noch viel Feld für Politologen, Historiker und Psychiater zu bestellen. Wie Eichingers Verarbeitung der Mordbrenner-Phase von links so gelingen soll, ist mehr als fraglich – oder war es etwa genau diese knappe Zusammenfassung von Moritz?
references:
„Ein Arschloch, dieser Baader!“…
WELT via Constantin
[…] Moritz Bleibtreu über die RAF nach der Premiere in Berlin. […]
RAF-Film: Zuschauerreaktionen « Raumzeit
September 21, 2008 at 1:36 am